Halbtrockenrasen und der Versuch der Beweidung

Jede Pflege von Orchideen auf Kulturland steht vor der Aufgabe, ein Konzept der Flächennutzung zu entwickeln. Soll man sich Schafe halten?Skudden13.13 Skudden13.8

Was mache ich mit Schafen, die ich nur sechs Wochen im Jahr brauche, das Jahr über? Eine dauerhafte Koppelschafhaltung zerstört die Flächen durch Tritt und Kot. Es stellt sich die Frage, ob ein Schäfer bereit ist, im Spätsommer und im Spätherbst für jeweils drei Wochen Tiere einzustellen. Die Schäfer scheuen natürlich die Arbeit des Aufstellens von beweglichen Schafzäunen für so kurze Beweidungszeiträume. Also galt es, selbst Zäune zu bauen. Die Verwendung von Eichenpfählen bietet sich an, da sie landschaftstypisch sind. Alter Gatterdraht wird durch die Forstgenossenschaften kostenlos angeboten. Wird eine Fläche nur ca 90 cm hoch eingefriedet, stellt der Zaun für das heimische Schalenwild, Fuchs und den Hasen kein Hindernis dar. Rehwild, Damwild und Schwarzwild überspringen solche kleinen Zäune aus dem Stand. So ist die Natur niemals ausgesperrt, Für die beiden Beweidungszeiträume werden die Weidetore kurz geschlossen. (Bild)

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Nach der Beweidung zeigt sich, welche Pflanzen den Schafen standgehalten haben. Sie gilt es dann mechanisch zu beseitigen. (Bild: Schlehe, Rose, Diestel)

Unbedingt beobachtet werden muss die Umzäunung in der Zeit der Beweidung hinsichtlich Schäden durch Schwarzwild. Leicht entsteht ein Loch, auch mitten im Knotengeflecht, durch das die Weidetiere entweichen. Besonders Kammerunschafte und Skudden gelten dann als verloren. Diese Rassen sollen augenblicklich verwildern und kaum wieder einzufangen sein.